Zeichnen und Wahrnehmen *
Fritz Perls, der Begründer der Gestalttherapie, hat die Bedeutung der Wahrnehmung in einem oft zitierten Satz zusammengefasst: „Get out of your head and come to your senses“, auf Deutsch in etwa: „Lass das Denken, komm zu Deinen Sinnen!“ Er wollte damit zum Ausdruck bringen, wie wichtig es ist, sich und die Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen. Dieses „Wahrnehmen“ im Sinne von Achtsamkeit ist das Gegenteil von Denken, das Gegenteil von Deuten, Analysieren oder nach Erklärungen suchen.
Eine wichtige Hilfe zur Intensivierung der Wahrnehmung sind dabei einfache Bilder, in die wir unsere Emotionen und Körperempfindungen farbig hinein malen. Um die Wahrnehmung zu verstärken, legen wir die Hand auf unser Bild, schließen die Augen und nehmen wahr, wie es dem Männchen geht; nehmen wahr, wie z.B. eine belastende Szene aus der Kindheit sich im Verlauf der Verarbeitung mehr und mehr zum Positiven hin verändert, so dass der Klient am Ende der Sitzung sagen kann: „Es war damals zwar schlimm, aber es ist heute vorbei!“
Inneres Kind
Ein wichtiger Teil ist die Arbeit mit dem “inneren Kind” bzw. mit inneren Kindanteilen.
Unser Gehirn speichert negative Erfahrungen und Erlebnisse aus unserer frühesten Kindheit und dem Säuglingsalter. Dieser Teil ist unserem Bewusstsein nicht zugänglich.
Durch alltägliche Auslösesituationen wird das Erlebte von damals aktiviert und löst wieder die gleiche Reaktion aus. Dies kann sich körperlich äussern, wie Zittern, Atemnot, Herzschmerzen, Herzrasen,
Magendruck oder Panik. Auf psychischer Ebene empfinden wir z. B. Wut, Trauer, Angst, Depression und
Mutlosigkeit.
Das Ziel dieser Therapie ist, zu erkennen, welche Ursachen die heutigen Emotionen und Körpergefühle auslösen, um sie dann zu verarbeiten. Dabei wird nicht in der Vergangenheit „gewühlt“, sondern gezielt die auslösenden Situationen betrachtet und im "Hier und Jetzt" vom erwachsenen Klienten verarbeitet und aufgelöst. sodass er lernt, als Erwachsener von heute und nicht mehr wie das hilflose Kind von damals zu reagieren.
Verarbeiten von bewussten und unbewussten Erlebnissen
Probleme in Partnerschaft und Familie
Probleme am Arbeitsplatz
Körperliche Symptome (psychosomatische Beschwerden)
Zwanghaftes Verhalten (Tics)
Angstzustände (Panikattacken)
Schlafstörungen
Depressionen (nicht endogen)
Drohendes oder akutes Burnoutsyndrom
* Forum-Gilching, Internationales Forum für ganzheitliche Psychotherapie e.V.